Bericht eines Mitglieds von Zusammen e.V.
Ich habe einen Teilzeitjob. Leider reicht dort das Gehalt nicht aus, um meinen Sohn und mich finanziell abzusichern. Deshalb beanspruche ich zusätzlich Leistungen vom Jobcenter zur Aufstockung. Es ist schon schlimm genug, dass ein Lohn so gering sein darf, dass noch zusätzlich Hilfe gebraucht wird. Doch leider wird man dafür noch zusätzlich bestraft.
Im November bekommen wir auf der Arbeit sogenanntes “Sondergeld”, welches auch Weihnachtsgeld genannt wird. Das Jobcenter will mir nun wie jedes Jahr dieses Sondergeld von meinen Leistungen abziehen. Ich finde das ungerecht und diskriminierend, da auch mein Sohn gerne wie viele andere Kinder zur Weihnachtszeit einen Ausflug machen oder Geschenke haben möchte. Ohne das Weihnachtsgeld wird es schwer sein, etwas an Weihnachten zu machen. Diese Ungerechtigkeiten betreffen sehr viele Leute, die Anspruch auf Leistungen vom Jobcenter haben. Ich weiß aber auch, dass das Problem nicht dadurch gelöst werden kann, dass das Jobcenter mehr Geld zum Lohn dazu gibt. Denn davon haben vor allem die Unternehmen etwas, die dann Löhne sparen können. Die Lösung kann nur sein, dass die Löhne steigen und zwar auf eine Höhe, von der man leben kann. Ich wünsche uns allen schöne Weihnachten und vielleicht werfen wir in der Adventszeit einen Blick nach Frankreich, wo gerade fleißig gegen die geplante Rentenkürzung gestreikt wird. Wär doch auch mal was für hier. Dann wird es auch was mit den höheren Löhnen.