Pünktlich um 8:00 Uhr hatten wir unseren Stand mit Musikanlage und Kaffee vor dem Jobcenter West aufgebaut. Es waren bereits sehr viele Menschen vor dem Jobcenter und haben auf die Öffnung der Türen der Behörde gewartet. Im Laufe des Tages kamen sehr viele Menschen zu uns und tauschten sich über die Situation im Jobcenter, auf dem Arbeitsmarkt und ihre Erfahrungen aus. Viele stimmten unserer Position, dass die Schikane systematisch betrieben wird, um mehr Druck auszuüben, jeden Job anzunehmen zu. Auch unsere Ausstellung zu den Hintergründen von Schikane und Hartz I bis IV kam gut an – insbesondere die “Erkenntnis”, dass wir nur die Freiheit haben, zu hungern. Zahlreiche Mitglieder von Zusammen e.V. waren aktiv beim Stand dabei, verteilten die neue Zeitung “Nidda-Schote” und erklärten die Ziele des Vereins. Durch Kaffee und Kuchen, Tipps und interessante Gespräche bot unser Stand einen angenehmen Sammelpunkt, um sich gegenseitig zu stärken, auszutauschen und Mut zu machen.
Wir konnten auch mit einigen Sachbearbeiterinnen, die zu unsererm Stand kamen, über die schlechten Arbeitsbedingungen sprechen. Es wurde klar, dass die durch Behördenleitung, Bundesagentur und Gesetzgeber geschaffene Situation sowohl für die Betroffenen als auch für die Sachbearbeiter eine Katstrophe ist. Es müssen mehr Sachbearbeiter eingestellt werden, besser ausgebildet werden und mehr Zeit für die Bearbeitung haben. Gefreut hat uns auch, dass das Security-Team unserer Aktion gegenüber aufgeschlossen war und uns unterstützte. Wir konnten über 100 Unterschriften gegen die geplanten Verschärfungen im SGB sammeln.
Der Tag hat uns gezeigt, dass viele Menschen mit der Situation unzufrieden sind und klare Positionen gegen Schikane, Niedriglohn und Verarmung begrüßen. Wie anders wäre die Situation, wenn überall Erwerbslose und Beschäftigte gemeinsam für ihre Interessen und Rechte kämpfen. Wir setzen diese Arbeit fort und freuen uns auf die nächste Aktion.