Stress mit und ohne Arbeit

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Mein Name ist Lara. Ich habe viele verschiedene Jobs in meinem Leben gemacht – von Bauzeichnerin bis Stapelfahrerin. Ich habe lange und viel gearbeitet. Außerdem habe ich vier Kinder groß gezogen. Jetzt bin ich einfach nicht mehr so belastbar. Die Termine im Jobcenter waren immer die Hölle. Die Sachbearbeiterin war sehr unfreundlich und wollte mich zwingen, jede Tätigkeit zu machen, auch wenn ich dabei Schmerzen habe. Erst als ich Mitglied bei Zusammen e.V. wurde und mit Begleitung zum Jobcenter ging, wurde es besser.

Meine beiden Söhne berichten oft von ihrer Arbeit. Mein Ältester ist Facharbeiter in einem großen Chemiekonzern.  Er verdient relativ gut. Aber in den letzten Jahren hat der Arbeitsdruck immer mehr zugenommen. Die Arbeit, die früher von sechs Kollegen erledigt wurde, machen jetzt drei. Dadurch ist der Stress stark angestiegen und es fallen immer mehr Überstunden an, die nur durch Freizeit ausgeglichen werden sollen – wenn denn niemand im Urlaub oder krank ist. Mein Jüngster musste erst ein Jahr als Leiharbeiter für einen sehr niedrigen Lohn arbeiten. Er wurde übernommen, muss aber für 1400,- netto zehn Stunden am Tag und oft auch Samstags arbeiten – für einen ausgebildeten Schreiner sehr wenig. Besser wäre, wenn alle weniger arbeiten müssten und dafür auch alle Arbeit haben.