Woher kommt die Wohnungsnot und wie können wir dagegen kämpfen?

Broschüre von Zusammen e.V. zur Wohnungsnot
Seit 2010 sind wir mit der Wohnungsnot unserer Mitglieder konfrontiert. Mieterhöhungen, Zwangsräumungen, zu kleine und zu teure Wohnungen, zu hohe Mieten, die aus dem Hartz-Regelsatz gezahlt werden müssen, Baumängel, Schimmel, und so weiter und so weiter.

Nach zwei Jahren verschiedenster Aktivitäten – Kundgebungen vor Wohnungsamt und Römer, Beteiligung an verschiedenen Bündnisaktionen und Unterstützung einer Mieterinitiative – wollten wir der Frage, woher die Wohnungsnot eigentlich kommt und welche Besitzverhältnisse ihr zu Grunde liegen, nachgehen. Dazu haben wir eine Broschüre geschrieben, die zur Aufklärung dienen soll.

Uns ist bewusst, dass die Ursache für die Wohnungsnot im kapitalistischen System selbst liegt. Der Privatbesitz an Produktionsmitteln (Fabriken, Rohstoffe, Maschinen, etc.) ist der Ausgangspunkt. Denn, wie Friedrich Engels es bereits 1895 sagte: „Eine Gesellschaft, in der die große arbeitende Masse auf Arbeitslohn, also auf die zu ihrer Existenz und Fortpflanzung notwendige Summe von Lebensmitteln, ausschließlich angewiesen ist; kann nicht ohne Wohnungsnot bestehen. (…) In einer solchen Gesellschaft ist die Wohnungsnot kein Zufall, sie ist eine notwendige Institution, sie kann mitsamt ihren Rückwirkungen auf die Gesundheit usw. nur beseitigt werden, wenn die ganze Gesellschaftsordnung, der sie entspringt, von Grund aus umgewälzt wird.” (Friedrich Engels, Zur Wohnungsfrage)

In der Broschüre wollen wir deshalb auch die Nutznießer dieser Gesellschaftsordnung klipp und klar benennen, obwohl das gar nicht so einfach ist. Denn Name und Anschrift der oft adligen Grundbesitzer sind in Deutschland ein gut gehütetes Geheimnis. Vielleicht, weil sie durch Raub, Ausbeutung und Enteignung zum Grundbesitz kamen, aus dem sie bis heute ein Vermögen schöpfen. Wir wollen konkrete Forderungen aufstellen, die im Sinne der Lohnabhängigen sind und nicht über die Ursache der Wohnungsnot hinwegtäuschen. Deshalb sind wir keine Anhänger des „Eigenheim für jeden“, sondern vielmehr des sozialen Wohnungsbaus aus öffentlicher Hand.

Der Kampf gegen hohe Mieten, Zwangsräumungen und schlechte Wohnungen ist nicht leicht. Wir denken, dass ein klarer Blick auf die Verhältnisse, eigene Organisierung und Solidarität gute Mittel sind, um erfolgreich gegen die Vermieter, Grundbesitzer und ihre politischen Vertreter vorgehen zu können. Wir hoffen mit dieser Broschüre dazu beizutragen und werden weiter im Stadtteil und darüber hinaus versuchen, die Organisierung der Mieter voranzutreiben. Wir wünschen uns Kritik, Anregungen und Ergänzungen zur Broschüre und zu Aktionen gegen die Wohnungsnot. Die Broschüre ist für einen Unkostenbeitrag von 2,- € zu bestellen oder als pdf auf unserer Website herunterzuladen.

Veröffentlicht unter Wohnen