Wer braucht eigentlich Faschisten?

Die Unternehmer und der Staat, die uns spalten und terrorisieren…
Und nicht wir die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Erwerbslosen, Angestellte, Frauen und Kinder, alt und jung – wir waren am 1. Mai auf die Straße um zu zeigen, dass wir die schlechten Lebensbedingungen satt haben: die hohen Mieten fressen uns die schon mageren Löhne weg, die Angebote für Kinder und Jugendliche in dieser Stadt entsprechen nicht unseren Bedürfnissen, die steigenden Preise für das tägliche Leben nehmen uns die Luft zum Atmen. Die Stadt Frankfurt hat diese Situation mitzuverantworten. Sie steht für Privatisierung, Preiserhöhung und für die Entlastung der Konzerne und Banken. Unsere Wut richtet sich gegen die Unternehmer, die uns auspressen und gegen ihre Politiker und Parteien, die die Interessen des Kapitals vertreten.

Wir lassen uns nicht spalten!
Die größte Angst der Kapitalisten und des Staates ist die Solidarität aller Lohnabhängigen und Unterdrückten, ist die geballte Wut der Menschen, die sich gegen sie richtet. Deshalb brauchen sie die Faschisten wie NPD und andere Rechte. Die berechtigte Wut der Menschen gegen diese Zustände soll sich gegen ihresgleichen richten: gegen Migranten, Erwerbslose oder gegen andere Völker, wie zum Beispiel gegen Griechen.

Kein Fußbreit den Faschisten!
Die NPD und andere rechte Demagogen* täuschen vor, sie würden die Interessen der deutschen Bevölkerung vertreten. Sie tun aber genau das Gegenteil: sie wollen uns spalten und schwächen und von der Verantwortung der Banken und Konzerne ablenken. Ihre Masche besteht schlicht und einfach darin, unsere Sorgen und unseren Unmut aufzunehmen und diese letztendlich gegen uns zu wenden. Dabei lenken die Faschisten grundsätzlich von den wirklichen Verantwortlichen und Profiteuren des Elends und der Ausbeutung ab und hetzen die Lohnabhängigen gegeneinander auf. Diese Methode ist alt und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

 

Immer wenn wir erkennen, …
wer unsere wirklichen Feinde sind, dann versuchen uns die Faschisten auf eine falsche Fährte zu führen. Wenn wir erkennen, dass die Kapitalisten vom Euro profitieren und nicht wir, sagt die NPD: „Schuld ist der Euro!“ Wir wissen: Schuld sind die Kapitalisten, die den Euro geschaffen haben – und das waren in erster Linie deutsche Kapitalisten. Wenn wir erkennen, dass die privaten Banken im Euroraum von der Staatsverschuldung aller Länder profitieren, sagt die NPD: „Wir wollen nicht für Griechenland, Spanien und andere Pleitestaaten mit unserem Geld haften.“ Wir wissen, dass wir gerade für die Profite der privaten Banken haften – und das sind in erster Linie deutsche Banken.

Wenn wir erkennen, dass uns mit den Menschen in ganz Europa und international mehr verbindet als mit den deutschen Kapitalisten, dann wirft die NPD uns mit den Krupps, Bayers, Merkels und Co in einen Topf. Wir wissen aber, wer uns Hartz IV, Leiharbeit, niedrige Löhne, hohe Mieten und unzählige andere Verschlechterungen unseres Lebens beschert hat: es waren die deutschen Kapitalisten und nicht griechische Rentner.

* Demagogie kommt aus dem Griechischen und heißt Volksverführung und meint Lügenpropaganda zwecks Täuschung der Bevölkerung im negativen und hetzerischen Sinne.