Praktische Solidarität mit den Antifaschisten, die nun von Strafverfolgung bedroht sind!
Mehrere tausend Menschen haben den Nazi-Aufmarsch am 1. Mai in Frankfurt verhindert. Auf den Blockaden, auf der 1. Mai-Demonstration, am Römer und an vielen anderen Orten der Stadt waren Menschen auf den Beinen, um ein Zeichen gegen Faschisten zu setzen. Blockaden mit mehreren hundert Menschen auf den Schienen in der Nähe des Ostbahnhofs, auf der Hanauer Landstraße und den Straßen rund um den Ostbahnhof haben die Anreise der Faschisten unmöglich gemacht. Die Polizei wollte den Aufmarsch der Nazis unbedingt durchsetzen und wendete besonders bei den Gleisblockaden und am Danziger Platz Gewalt an. Es gab viele Verletzte durch Tränengas- und Schlagstockeinsatz. Rund 100 Menschen mussten medizinisch versorgt werden, vier Personen wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Es kam zu 30 Ingewahrsamnahmen. Zudem wurde das Presserecht verletzt und die Kamera eines Pressefotografen beschlagnahmt.
Wir verurteilen die Polizeigewalt und rufen zur praktischen Solidarität mit allen Antifaschisten auf, die nun von Strafverfolgung bedroht sind. Dank des mutigen Vorgehens, der Geschlossenheit und der großen Solidarität konnte trotz der Polizeigewalt verhindert werden, dass 80 Jahre nach dem 1. Mai 1933, an dem die Faschisten die Arbeiterbewegung unterdrückt und einen Tag später die Gewerkschaften zerschlagen haben, wieder Nazis auf Frankfurts Straßen marschieren. Spätestens nach den NSU-Morden ist für viele Menschen klar, wie auch Doris Fisch, die Tochter eines Widerstandskämpfers auf dem Römer sagte: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ Der 1. Mai 2013 hat gezeigt, dass wir viele sind und dass wir, wenn wir gemeinsam und entschlossen vorgehen, den Faschisten kein Fußbreit bleibt. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die verschiedenen Aktionen enger verbunden werden. Der 1. Mai konnte als Kampftag der Arbeiterinnen und Arbeiter verteidigt werden. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass auch an allen anderen 364 Tagen im Jahr Nazis keinen Platz für ihre Hetze und Mordtaten finden.
Kommt alle am 2. Mai zur Gedenkveranstaltung im DGB-Haus zum 80. Jahrestag der Zerschlagung der Gewerkschaften. Dort wird auch der Zeitzeuge und antifaschistische Widerstandskämpfer Hans Schwert sprechen.