Warum wir nicht mehr Teil des Internationalistischen Aktionsbündnisses Frankfurt sind

Wir haben 2011 das Internationalistische Aktionsbündnis (IAB) mitbegründet, als ein klares Anti-Kriegs-Bündnis mit Aktionen gegen Kriegseinsätze und Rüstung und ein Bündnis für Internationale Solidarität. Bei den Aktivitäten gegen den Nazi-Aufmarsch am 1. Mai 2013 konnte das IAB erfolgreich viele Menschen mobilisieren und Antifaschismus und Kriegsfrage miteinander verbinden und damit auch eine Alternative bieten zu einem Verständnis von Antifaschismus, das die Unterstützung von Kriegen oder eine ignorante Haltung dazu ermöglicht.

 

Seitdem gab es problematische Entwicklungen im Bündnis. Seit Mitte 2014 gab es keine gemeinsamen Treffen und Aktionen mehr. Dennoch wurden auf Facebook und im Internet Aktivitäten als IAB angekündigt. In der Zwischenzeit wurde eine Zusammenarbeit mit Gruppierungen, die keine klare Anti-Kriegs-Position einnehmen und sich an der Anti-Islam-Stimmung beteiligen eingegangen. An einer Zusammenkunft mit Gruppen des IAB nahm die Gruppe „Kritik und Praxis“ teil, die frühere „antifa f“, die seit langem keine klare Anti-Kriegs-Position vertritt und anti-islamische Positionen fördert. Noch im Sommer 2014 während des Angriffs auf den Gaza-Streifen hat sie eine pro-israelische und damit pro-Kriegs-Demonstration organisiert. Bei der Demonstration konnten ukrainische Faschisten mitlaufen, obwohl die Organisatoren darüber mehrmals informiert wurden. Auch Heidi Mund, die spätere Organisatorin von Pegida Frankfurt wollte bei dieser Demonstration mitlaufen, Inhalt und Ausrichtung haben ihr wohl entsprochen. Sie durfte nicht mitlaufen, wie sie eine Deutschlandfahne neben der Israel-Fahne dabei hatte.

 

 

Die Zusammenarbeit mit dieser Gruppe wurde im IAB nicht transparent gemacht. Wir lehnen seit Bestehen des Vereins pro-kriegerische Positionen ab. Für uns ist die uneingeschränkte Ablehnung von Krieg und von Rassismus eine wichtige Grundlage des Vereins. 

Wir wollen die Einheit aller Lohnabhängigen für ihre Interessen. Die Schaffung von Klassenbewußtsein ist Ziel unseres Vereins, dazu gehört auch die klare Ablehnung von Krieg, der den Interessen der Menschen, sowohl hier als auch in den angegriffenen Ländern, zutiefst widerspricht. Gruppierungen, die der Logik von „Zivilisation hier und Barbarei dort“ folgen, vertiefen die Spaltung der Lohnabhängigen und bereiten der Zustimmung zu Kriegseinsätzen den Boden.

 

Die Zusammenarbeit von einigen Gruppen im IAB mit Gruppen, die seit langem imperialistische Kriege nicht ablehnen und die islamische Religion und ihre Gläubigen diffamieren, hat sich mittlerweile verfestigt.

 

Wir werten diese Entwicklung als Schwäche und weiteren Verfall internationalistischer Strukturen. Aus solch einer Konstellation kann keine starke Anti-Kriegs-Arbeit erwachsen, sie wird nur zur weiteren Verwirrung und Isolation von der Bevölkerung führen.

 

Wir sind deshalb nicht mehr Teil des IAB. Mit einzelnen Gruppen und Organisationen werden wir weiterhin zusammenarbeiten.

 

Wir werden weiter an der Aufklärung gegen Krieg und Rassismus und gegen die Relativierung von Antisemitismus arbeiten.